Männerriege Löhningen MRL – Auf der Jagd nach dem goldenen Schnaps
Ich sehe, die Frauen der Männerriegler lesen diese Reiseberichte. Jetzt wird bereits Speckzopf gebacken, damit wir nicht auf leeren Magen den Wein nach Rorschach geniessen müssen. Herzlichen Dank.
Der Plan für Samstag war Rorschach-Hörbranz-Lindau-Rorschach. Die Hinfahrt zur Herberge Rorschach am See verging sehr schnell, die Motivation mit dem Mietvelo zu fahren war sehr hoch, ist doch viel einfacher als zu laufen, könnte man meinen. Doch dass sich ein Sattel so schnell und so schmerzhaft in den Hintern reinarbeiten kann, hat mich echt überrascht. Zum Glück sorgte der Ratschlag des Velovermieters über längere Zeit für ein Schmunzeln auf meinem Gesicht, indem er auf trockene und ruhige Art einem das Fahrradlicht einschaltete und meinte, das Fahrrad brauche mindestens eine Leuchte. Und so strampelten wir und die Leuchte Richtung „Prinz Fein-Brennerei“. Doch vor der Ankunft, hat sich ein Thurgauer Herz nicht nehmen lassen, eine Runde Swizly Äpfel zu spendieren, saftig und erfrischend waren sie. So auch die Velofahrt entlang dem See, das war einfach schön. Sogar die Führung des sympathischen Ferdl war erfrischend, der uns beim Prinzen bereits erwartet hatte. Kommts mit, rief er und brachte uns die Welt der Schnapsbrennerei einen grossen Schritt näher. So läufts ab, hiess es jeweils am Ende seiner Sätze. Die Früchte für den Schnaps werden von den Bäumen geschüttelt, so fallen nur die reifen Früchte herunter. Aber Ferdl kennt unser Löhninger Geheimnis nicht, so spricht unser Rebexperte, bei uns werden die Trauben von jungfräulichen Händen gepflückt, so läufts ab.
Ich muss etwas abkürzen, es kam noch so einiges auf uns zu, wie das herzhafte Mittagessen im Prinzen, die Schifffahrt von Lindau nach Rohrschach, die Velorückgabe bei Bischi, das Plantschen in der Badi vor der Herberge, Apero, Abendessen beim Italiener, Schlummertrunk auf der Dachterrasse eines Hochhauses, bis es schliesslich Sonntag wurde.Der Samstag diente dem Körper, der Sonntag dem Geiste. In Heiden, genannt Hääde, erlebten wir spannende Gebäude und Geschichten. Vom Denkmal des Henry Dunant, Friedensnobelpreisträger und Gründer des roten Kreuzes bis und mit Kirchenturmbesichtigung. Nicht zu vergessen ist, dass alle vier Jahre gefeierte Biedermeier-Fest. Eindrücklich ging es weiter entlang dem Pilgerweg zum Fünfländerblick über eine ziemlich lange Hängebrücke. Auch da war der Geist gefordert, denn trotz des vielen Stahls kam die Brücke ziemlich ins Schwanken. Auf der Höhe angekommen war er da, der Fünfländerblick. Namentlich sind es Bayern, Baden, Württemberg, Vorarlberg und die Schweiz. So viele Länder bewegen einen ziemlich schnell zu einem Bierchen und feinsten Käsespätzli, bedeckt mit Röstzwiebeln, die sich dann in der Turnstunde am Folgetag bemerkbar machten. Tolles haben wir erlebt, und wie so oft kommt das Ende viel zu früh. Trotzdem bleibt es unvergesslich, und dass Dank unserem Mitch, merci viel mol. Ich freu mich schon jetzt auf Piemont, oder Mich? Wir werden sehen, bis zum nächsten Jahr.