Velotour mit und ohne Motor durch den Schwarzwald
Traditionsgemäss – und Corona zum Trotz – stand am Wochenende des Bettages die Männerriegenreise der Männerriege Löhningen auf dem Programm. Dem Aufruf unseres Reiseleiters Fredi Meyer zur diesjährigen Velotour durch den schönen Schwarzwald folgten 19 aktive und passive Turner, passend ausgerüstet mit Fahrradtenü und Schutzmaske.
Am Samstag früh hiess es bei der „Brückenwaage“ zuerst einmal die Bikes für die erste Etappe nach Villingen in den Reisebus zu verladen. Zum Glück hatte unser Chauffeur einen genug grossen Anhänger dabei, um all die Prachtstücke unter den Drahteseln ordnungsgemäss transportieren zu können. In Villingen angekommen, erwartete uns zu unserer Überraschung bereits unser Besenwagen (Probleme mit dem Anlasser) und übernahm das Gepäck. Bevor wir uns am Bahnhof mit Laugenbrezel und Kaffee stärken konnten, musste natürlich zuerst das ganze Vermögen der Velos angekettet werden. Und für den ersten Aufreger des Tages sorgte auch schon der erste Männerriegler, als er den Schlüssel für seinen Testa rossa (gemeint ist sein rotes E-Mountainbike) auf der Strasse verloren und zum Glück wieder gefunden hatte…
Bei prächtigstem Spätsommerwetter ging es durch die malerische Altstadt Villingens und später auf schönen Natur- und Waldwegen bis nach Furtwangen, wo wir in einer einladenden Gartenwirtschaft unseren ersten Durst stillen durften. Nun war aber fertig mit lustig, denn es ging nur noch aufwärts! Da auch unsere nicht motorisierten „Gümmeler“ ein enormes Tempo an den Tag legten, waren wir so früh in der Traube in Waldau zum Mittagessen, dass wir uns bei fast tropischen Bedingungen schon wieder einen Apéro gönnen mussten. Nach dem Mittagsrast ging es über Neustadt mit überfüllter Fussgängerzone am Titisee (Corona lässt grüssen) ziemlich steil und ruppig über Hinterzarten bis hinauf nach Bärenthal. Doch den einen war das noch zu wenig (es waren ja erst 60 Kilometer zurückgelegt) und sie legten noch eine Zusatzschlaufe ein, damit der Akku am Abend auch wirklich leer war.
Im Hotel Adler durften wir dann ein himmlisches 4 Gang Menü geniessen. Der Genuss wäre noch grösser gewesen, wären wir im Saal nicht so nahe zusammengepfercht worden, wie es die sonst gut eingehaltenen Covid 19 Bestimmungen eigentlich erfordert hätten. Nichtsdestotrotz genehmigten wir uns dann nach der leckeren Speise noch ein Schnäpschen, bevor uns der Hausherr mitteilte, dass er um 22 Uhr schliesse und wir zu Bett gehen sollten. Böse Zungen behaupten, dass die Minibar noch zwei unverwüstliche Männerriegler vor dem Verdursten retten konnte.
Nach früher Nachtruhe und ausgiebigem Frühstück (Wer hatte schon wieder was bestellt am Vorabend?) begrüsste uns ein erneuter Prachtstag und so freuten sich alle auf den zweiten Teil der Velotour. Die ersten Höhepunkte des Morgens waren neben all den spektakulären Aussichtspunkten der idyllische Feldsee und die Fahrt runter zum Schluchsee. Leider endete die rasante Fahrt talabwärts für einen Männerriegler mit einem ziemlich heftigen Sturz, so dass wir um den immer noch funktionierenden Anlasser unseres Besenwagens mehr als froh waren und den Verletzten sicher bergen und versorgen konnten. Das anstehende Mittagessen mussten wir uns erstens mit dem Anstieg nach Rothaus und der langen Schlange im Biergarten der Brauerei sauer verdienen, aber wenn man im September auf 1000 m ü. M. sonnenbaden kann, sollte man sich auf keinen Fall beklagen. Oder in den Worten unseres Reiseleiters ausgedrückt: „Im Schwarzwald fühle ich mich sofort wie in den Ferien!“
Nach Weisswurst und Brezel hiess es dann nochmals runter nach Bonndorf und wieder rauf zur Oberen Alp, wo wir trotz etwas unpassender Kleidung dem Golfclub noch einen kurzen Besuch abstatteten, um uns einen erfrischenden und alkoholfreien „Golfer“ zu genehmigen.(Ein Dank hierbei an den Sponsor dieses Getränkes) Nach diesem letzten unserer zahlreichen Boxenstopps hatten dann einige die „Heimhosen“ an und sprinteten über Stühlingen und Schleitheim die Siblinger Höhe hoch und wieder runter, so dass wir nach etwa 150 gefahrenen Kilometern pünktlich und gemäss Zeitplan zurück in Löhningen ankamen.
Dem Organisator Fredi Meyer gebührt an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für diesen tollen, perfekt organisierten und eindrücklichen Streifzug durch den Schwarzwald.
Michel Reuter